Frauen wollen Arbeit, die ins Leben passt – mehr Gleichstellung und endlich gleiche Löhne


Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Dieser Slogan wird erst Wirklichkeit, wenn Frauen ihr Recht auf gleiche Bezahlung auch in der Praxis durchsetzen können. Die Realität ist bisher aber Gender-Pay-Gap, Gender-Care-Gap und Gender-Pension-Gap.


Deshalb wollen wir die EU-Entgelttransparenzrichtlinie zügig umsetzen und damit mehr Transparenz bei den Löhnen herstellen, aber auch verbindlichere einklagbare Regeln. Denn nur so wird die Gleichstellung von Frauen und Männern wirksam vorangebracht.


Außerdem gilt: Wenn mehr Frauen länger erwerbstätig sein können, dann sind sie ein Teil der Lösung, wenn es um den aktuellen Fachkräftemangel geht. Zwar sind Frauen inzwischen oft besser qualifiziert als Männer und doch arbeitet die Mehrheit der Frauen in Teilzeit. Viele von ihnen wollen mehr arbeiten. Könnten allein alle Frauen mit Kindern ihre Wunscharbeitszeit umsetzen, hätten wir rund 840.000 mehr Arbeitskräfte in Deutschland. Dem stehen aber fehlende Vereinbarkeit, fehlende Kinderbetreuung und falsche Anreize im Weg.
Um Fehlanreize zu beenden, braucht es daher endlich eine Reform des Ehegattensplittings. Für eine gerechtere Bezahlung muss die Tarifbindung flächendeckend erhöht werden. Um die bessere Aufteilung von Sorgearbeit zu gewährleisten, müssen Angebote zur Kinderbetreuung deutlich besser und umfangreicher werden.


Fehlanreize schaffen auch die immer noch existierenden Minijobs. Sie sorgen dafür, dass Frauen in Teilzeit bleiben und keine eigenständige Alterssicherung aufbauen. Wir wollen dafür sorgen, dass Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt werden. Minijobs soll es nur noch für Rentner:innen, Student:innen und Schüler:innen geben.


Aber auch bei der Arbeitszeit muss sich etwas tun: Das alte Vollzeitmodell „9 to 5“ hat längst ausgedient. Wir brauchen mehr Modelle, die zu den jeweiligen Lebenslagen der Menschen passen. Frauen brauchen vor allem mehr Zeitsouveränität, damit Arbeit besser in ihr Leben passt. Sie brauchen ein Mitspracherecht bei Dauer, Lage und Ort der Arbeitszeit. Und last not least ist es längst an der Zeit, in diesem Zusammenhang ernsthaft über die Vier-Tage-Woche nachzudenken. Denn auch sie schafft mehr Zeitsouveränität.


Unsere grünen Forderungen:

▪ Die EU-Entgelttransparenzrichtlinie wird zügig und umfassend umgesetzt.
▪ Wir stärken die Tarifbindung, indem wir die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen erleichtern. durch ein Bundestariftreuegesetz, damit öffentliche Aufträge des Bundes nur noch an Unternehmen vergeben werden, die nach Tarif bezahlen.
▪ Mehr Zeitsouveränität erreichen wir, wenn Frauen über Dauer, Lage und Ort ihrer Arbeitszeit stärker mitbestimmen können.
▪ Minijobs werden wir in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umwandeln.
▪ Und wir werden das Ehegattensplitting grundlegend geschlechtergerecht reformieren

Solidarische Grüße,

Bundesvorstand GewerkschaftsGrün